Im Wissenschaftspark „Albert Einstein“ auf dem Potsdamer Telegrafenberg entstand von 2011-2015 ein Neubau des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung e.V. (PIK). Er enthält ein Rechenzentrum im Untergeschoss sowie auf drei Stockwerken Büro- und Besprechungsräume für 191 Mitarbeitende. In unmittelbarer Nähe zum baugeschichtlich bedeutsamen Einsteinturm und dem Großen Refraktor fügt sich das Gebäude mit einer holzverschalten Fassade aus dunkler Lärche zwischen den nahstehenden Bäumen unauffällig ein. Gemeinsam mit der Nutzergemeinschaft des Telegrafenbergs wurde ein Konzept für einen Energieverbund entworfen, das Büro-, Labor- und Verwaltungsgebäude einschließt und die Abwärme aus dem PIK-Rechenzentrum nutzt. Darüber hinaus stand die energetische Bewertung und Optimierung des Neubaus mit dem Ziel EnEV 2009 - 50% im Fokus. Die energetische Optimierung des Neubaus sowie die Variantenanalyse zum Campus-Energiekonzept wurde vom BMWi im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff:Stadt / EnEff:Campus gefördert.
Arbeitsschritte der Projektrealisierung: Energetische Optimierung der Gebäude- und Anlagenlösung des PIK-Neubaus, energetisch-raumklimatische Auslegung des Rechenzentrums, integrale Betriebskostenprognose für den PIK-Neubau, ganzheitliche energetische Bewertung, bauliche Umsetzung der Innovationsziele der Gebäude- und Anlagenlösung des PIK-Neubaus/Anlagenlösung, Konzept und Installation des Gebäudemonitorings, Erarbeitung eines Konzeptes für Energieverbund Telegrafenberg, Datenmanagement, Dokumentation und Verwertung der Ergebnisse.
Die bauliche Umsetzung des energieoptimierten Neubaus erfolgte während der Projektlaufzeit. Parallel wurde ein Konzept zur Einbindung des Gebäudes und damit auch des Wärmeüberangebotes in ein übergeordnetes Energie- und Versorgungskonzept des Campusgeländes erarbeitet. Dazu mußten potentielle Einspeiser und Verbraucher im Campus-Verbundnetz erfasst und entsprechende Wärmespeicherkapazitäten dimensioniert werden.