Das Ziel des Forschungsvorhabens war, Unsicherheiten bei der Bewertung von Innendämmmaßnahmen in Gebäuden mit Holzbalkendecken durch eine systematische Untersuchung abzubauen, indem die klimatischen und baukonstruktiven Verhältnisse an Deckenbalken-Anschlüssen durch Messungen an realen Bauwerken verifiziert werden. Die Untersuchung schloß gezielte Laborversuche zur Bestimmung der Materialeigenschaften und der Resistenz von Bauholz gegen holzzerstörende Pilze sowie die Entwicklung entsprechender Berechnungswerkzeuge ein, um die Risiken und die Anwendbarkeit von Innendämmmaßnahmen auch in Gebäuden mit Holzbalkendecken zu prognostizieren. Für die Praxis wurde eine Bewertungsmatrix erarbeitet, die an Hand einfach zu ermittelnder Parameter eine Bemessung der Dämmmaßnahmen erlaubt.
Arbeitspakete: Literaturauswertung und Objektuntersuchung, Prognosewerkzeug für holzzerstörende Pilze, Weiterentwicklung hygrothermisches Simulationsmodell, Wissenstransfer in die Praxis, Koordination und Meetings.
Im Zuge einer energetischen Gebäudemodernisierung von historischen Bauwerken sind aufgrund strukturierter Fassaden oder stadtbildprägendem Charakter übliche Außendämmsysteme oft nicht anwendbar. Um den Heizenergieverbrauch solcher Bauten trotzdem zu senken, ist in vielen Fällen nur eine Innendämmung möglich. Viele Bauvorhaben beweisen bereits, dass bei guter bauphysikalischer Planung Innendämmung funktioniert. Dennoch bestehen bei Planenden und Ausführenden Bedenken, dass Holzbalken, die die Innendämmung durchdringen und im Mauerwerk aufliegen, durch holzzerstörende Pilze gefährdet werden. Deswegen wurde das Forschungsvorhaben zur Untersuchung des Gefährdungspotentials von Holzbalkenköpfen durch eine Innendämmung initiiert. Ziel war es, Planenden und Ausführenden mehr Sicherheit im Umgang mit Holzbalkendecken im innengedämmten Außenmauerwerk zu vermitteln. Im Rahmen des Projektes wurden deshalb schwerpunktmäßig folgende Aspekte untersucht: Analyse von Referenzobjekten mit unterschiedlichen Innendämmsystemen und Einbausituationen der Holzbalkenköpfe in Hinblick auf ihr Schadenspotential. Bestimmung von Wachstumsvoraussetzungen holzzerstörender Pilze mithilfe von Laboruntersuchungen und Entwicklung eines Prognosemodells anhand der bestimmten Isoplethenbereiche. Die Erweiterung einer bestehenden hygrothermischen Software in den dreidimensionalen Bereich für die frühzeitige Identifizierung von kritischen Bereichen und Klimabedingungen. Aufbau eines Holzbalkenkopfprüfstandes zur detaillierten Erfassung aller hygrothermischen Vorgänge im Mauerwerk und im Balkenkopf sowie zum Vergleich verschiedener Innendämmsysteme unter definierten Bedingungen. Resultierend aus den Ergebnissen wurden praktikable Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden in Holzbalkendecken erarbeitet.