Viele Gebäude können mit nachträglicher Innendämmung nachhaltig und schadensfrei bei gleichzeitiger Verbesserung des thermischen Wohnkomforts saniert werden. Diese Maßnahmen besitzen ein hohes Energieeinsparpotential, welches bis heute zu großen Teilen unerschlossen ist. Die Transmissionswärmeverluste lassen sich je nach Gebäudetyp um 50-80% reduzieren, wodurch sich erst die Möglichkeit einer sinnvollen Nutzung von Umweltwärme ergibt. Um am Markt bestehen zu können, entwickeln Hersteller neue Dämmsysteme, die immer effizienter aber auch komplexer werden. Die fachgerechte Planung stellt deshalb zukünftig höhere Anforderungen sowohl an die Planer als auch an die Planungswerkzeuge. Obwohl die Simulation in Normen bereits einen größeren Stellenwert einnimmt, fehlen allgemein verbindliche Vorschriften, wie Nachweise bezüglich Schadensmechanismen (Frostschädigung von Mauerwerk, Metallkorrosion in mineralischen Baustoffen, Schädigung und Festigkeitsverlust von Holz und Holzwerkstoffen, Tauwasser bzw. Kondensat an Oberflächen und Grenzschichten) durchzuführen sind. Anwender sind deshalb oft mit der Interpretation der Simulationsergebnisse überfordert. Das Ziel des Vorhabens besteht daher in der Erarbeitung wissenschaftlicher Bewertungskriterien und der Implementierung eines Nachweisverfahrens. Erreicht werden soll eine fachlich einwandfreie Bewertung der kritischen baukonstruktiven Details, die Erhöhung der planerischen Sicherheit in der Breite, sowie der Aufbau von Vertrauen in die Nachhaltigkeit energetischer Sanierungsmaßnahmen.
Arbeitspakete: Definition und Auftreten von Schadensmechanismen, Bewertung der Relevanz, Frostschädigung von Mauerwerk, Metallkorrosion in mineralischen Baustoffen, Schädigung und Festigkeitsverlust von Holz und Holzwerkstoffen, Rückhaltevermögen für Tauwasser/Kondensat an Oberflächen und Grenzschichtbereichen, standardisierte hygrothermische Materialcharakterisierung, Erarbeitung neuer Auswertungsverfahren