Aufbauend auf den Erkenntnissen des Forschungsprojektes „+Eins“, welches den energetischen Ausgleich der thermischen Betriebsenergien auf Basis von Energie⊕-Konzepten verfolgt, fokussierte das Forschungsvorhaben (FV) „+EQ-Net“ darauf, Wege zum netzneutralen elektrischen Betrieb von Versorgungskonzepten aufzuzeigen. Dabei spielten Wissenschaft und Wirtschaft eine wichtige Rolle. Im Rahmen der FV „+Eins“ und „+EQ-Net“ wurden in der realen Umsetzung neue Erkenntnisse an Demonstrationsprojekten gewonnen, die in zukünftigen Bauprojekten Anwendung finden sollen. Um dies zu ermöglichen war es notwendig, validierte Werkzeuge für Planer, Betreiber und Bewohner von Einzelgebäuden, bis hin zu ganzen Stadtteilen zu erarbeiten.
Für das Bauvorhaben in Geretsried sind Analysen für den Energiebedarf erstellt und ausgewertet worden. Hierbei enthalten die thermischen Multizonen-Simulationen innovative Energiekonzepte. Des Weiteren konnten dadurch in frühen Planungsphasen Optimierungspotenziale des Bauvorhabens entdeckt und im weiteren Verlauf verbessert werden. Im Fokus stand dabei eine stufenweise Verbesserung der Gebäudeperformance. Ein Schwerpunkt lag auf der Untersuchung der Umsetzbarkeit hybrider Energieerzeugung, -speicherung und -versorgung. Es wurden die Einbindung von Wärme- und Stromspeicher,n sowohl dezentral als auch zentral, und die Nutzung von Hybrid-Trinkwarmwasserbereitung untersucht. Weiterhin wurden im Rahmen der wirtschaftlichen und energetischen Konzeptbewertungen Betrachtungen zu möglichen Spitzenlastabdeckungen für die Wärme sowie den Einsatz von Solarthermie durchgeführt. Für die Bewertung von Konzepten mit dem Ziel Netzneutralität sind in der Planungsphase innovative Planungswerkzeuge zum Einsatz gekommen. Um die Dynamik der Prozesse genauer zu erfassen und die Verwendung von Pauschalwerten zu minimieren, kamen konsequent Simulationsverfahren zum Einsatz. Verlässliche Auslegungswerte sind für eine integrale Planung komplexer Vorhaben unerlässlich und müssen deshalb von den Berechnungswerkzeugen geliefert werden. Nur so wird es möglich, verlässliche Aussagen über Eigennutzungs- und Eigendeckungsgrade der elektrischen Energie bereits während der Planung zu ermöglichen. Durch den Abschluss der Planungsphase konnten im weiteren Verlauf die Umsetzung des Bauvorhabens, sowie ein umfangreiches Monitoring des tatsächlichen Energieverbrauchs des Baupiloten realisiert werden.'
Die Projektergebnisse beinhalten dynamisch simulierte Bedarfsangaben des Pilotbauvorhabens. Neben den Forschungsergebnissen der vollendeten Arbeitspakete, wurden auch indirekte Ergebnisse zur Verbesserung von Planungswerkzeugen gesammelt, dokumentiert und veröffentlicht. Dies ermöglichte den direkten Wissenstransfer in die Praxis, mit dem Ziel die Qualität der Planungsphase zu erhöhen.